Wo Unternehmen der Schuh drückt: IHK-Studie zur Standortzufriedenheit ausgewertet
Branche: Öffentliche Verwaltung / Verbände / Vereine
Pressemitteilung von: IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez
Technische Fachkräfte, faire Immobilienpreise, gute Verkehrswege und schnelles Internet. Das sind die herausragenden Punkte, bei denen vielen Unternehmen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg der Schuh drückt. So das Ergebnis einer IHK-Umfrage zur Standortzufriedenheit. Die Antworten von 535 Unternehmen liegen der Auswertung zugrunde.
Eine erste Schlussfolgerung der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg für die Standortentwicklung lautet: Die Region und ihre Kommunen müssen sich noch mehr um die Zukunft ihrer Verkehrsadern kümmern, um die Breitbandversorgung, den Handel und die Innenstädte. „Die Ergebnisse zeigen, dass Land, Bund und EU gefordert sind, damit unsere von Industrie und hochinnovativen Unternehmen geprägte ländliche Region nicht von den Metropolen abgehängt wird. Die Kommunen müssen in dringend benötigte Infrastrukturen investieren“, sagt Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Die Umfrage sei als repräsentative Momentaufnahme zu werten.
Die Antworten zeigen, dass technische Facharbeiter in der Region derzeit tendenziell wichtiger sind als kaufmännische Fachkräfte oder Ingenieure. Allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen haben für fast 80 Prozent der Unternehmen eine hohe Bedeutung. Mit den Leistungen dieser Schulkategorien sind ebenfalls 80 Prozent zufrieden.
Nur vier von zehn Befragten zeigten sich hochzufrieden mit der Rekrutierung von technischen Facharbeitern. Dagegen finden zwei Drittel der Firmen problemlos kaufmännisches Fachpersonal. Ein ähnliches Bild ergibt sich auf dem Ausbildungsmarkt. Technisch-gewerblichen Auszubildenden gilt mehr Aufmerksamkeit, sie sind schwerer zu gewinnen als der kaufmännische Nachwuchs. „Eine Schlussfolgerung aus der Umfrage lautet: Firmen und Schulen sollten noch enger kooperieren, um junge Menschen an die Duale Berufsausbildung und die technisch-gewerblichen Ausbildungswege heranzuführen“, so Thomas Albiez.
Die IHK erinnert in diesem Zusammenhang an die Prognosen ihres Fachkräftemonitors. Demnach ist absehbar, dass in der Region im Jahr 2030 voraussichtlich 20.000 Arbeits- und Fachkräfte fehlen. Ein Wunsch der Wirtschaft ist, dass sich Frauen künftig vermehrt als Fachkräfte engagieren. Sie fordert eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch drei Maßnahmen: Ganztagsbetreuung von Kindern im Alter von Null bis zwölf Jahren, angepasste Öffnungszeiten bestehender Einrichtungen und Kindergärten in Industriegebieten.
Nur geringe Zufriedenheitsraten sind bei Grundstücks- und Immobilienkosten erkennbar. Bemängelt werden vor allem die Miet- und Kaufpreise. Mit den Kaufpreisen von Gewerbegrundstücken und Gewerbeimmobilien waren lediglich drei von zehn Unternehmen zufrieden. Kritisiert wurden die starken Preisunterschiede zwischen den Kommunen.
Die Befragten wünschten sich außerdem generell eine wirtschaftsfreundlichere Verwaltung. In diesem Kontext fordert der Handel die Revitalisierung der Innenstädte, die Vermietung leerstehender Ladenflächen, erweiterte Öffnungszeiten, einen größeren Branchenmix und attraktivere Geschäfte für Jüngere.
Besonders bemängeln die Mittelständler den Zustand überörtlicher Straßen. Ihnen fehlen große Achsen in Ost-West-Richtung. Der Zustand von Landstraßen abseits der Hauptrouten wird oft als negativ bewertet.
Nur wenige Gemeinden in der Region bieten eine ausreichende Breitbandversorgung, so ein weitere Schlussfolgerung aus der IHK-Umfrage. Die Hälfte der Unternehmen konnte 2012 mit einer Geschwindigkeit von nur sechs Megabit/Sekunde ins Internet gehen. Dagegen forderten 60 Prozent einen Internetanschluss mit einer Geschwindigkeit von elf Megabit/Sekunde und mehr. Vier von fünf Betrieben erwarten, dass sie in den nächsten Jahren einen schnellen Internetzugang benötigen.
Weiterführender Link: http://www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de
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Pressereferent
IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
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